Krebserzeugende Gefahrstoffe: Online-Lernmodule unterstützen Aufsichtsdienste bei Betriebsbesichtigungen
Die neuen Lernmodule stehen jetzt über die IAG Lernplattform der DGUV zur Verfügung.
Die 3. Periode der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) startete am 26. Mai 2021 mit einer Betriebsbesichtigung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in den Produktionshallen der „Gleitmann Security Inks GmbH“, in der er sich vor Ort ein Bild von sicher gestalteten Arbeitsplätzen in der chemischen Industrie machen konnte. Das Arbeitsprogramm „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“ der GDA widmet sich der Aufgabe, dass auch die Arbeit von Beschäftigten, die krebserzeugenden Stoffen ausgesetzt sind, sicher gestaltet ist. Denn der Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen ist nach wie vor die häufigste Ursache tödlich verlaufender Berufskrankheiten.
„Arbeit darf nicht krank machen“ betonte der Bundesarbeitsminister, und um diese Zielsetzung in der betrieblichen Praxis umzusetzen, wurde im letzten Jahr der GDA-Gefahrstoffcheck als wichtiges Unterstützungsinstrument vorgestellt. Er ist ein Angebot an alle Mitwirkenden im Arbeitsschutz eines Unternehmens, um vorausschauend und effektiv die Gefährdungen für die Beschäftigten durch krebserzeugende Gefahrstoffe zu erkennen und wirkungsvolle Schutzmaßnahmen treffen zu können. Ziel ist, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen mit dessen Hilfe den Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung zu erleichtern. Seit seiner Veröffentlichung ist der GDA Gefahrstoff-Check bereits von vielen tausend Nutzern bestellt und angewandt worden.
Zur Vorbereitung und Durchführung einer Betriebsbesichtigung mit dem Fachdatenbogen „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“ stehen den Aufsichtspersonen der Länder und Unfallversicherungsträger auf der IAG Lernplattform der DGUV jetzt auch online Qualifizierungsmodule zur Verfügung.
Auf der Grundlage dieser Informations- und Unterstützungskampagne und nach Qualifizierung der Aufsichtspersonen startet das Arbeitsprogramm damit in die Phase der systematischen Besichtigung von Betrieben durch die Aufsichtsdienste der GDA-Träger. Mit Hilfe eines spezifischen Erhebungsbogens wird in den kommenden Jahren bis Ende 2025 die Arbeitssituation in diesen Betrieben überprüft und die betrieblichen Akteure dabei unterstützt, das Potenzial einer konsequent umgesetzten Gefährdungsbeurteilung gezielt zu nutzen.
Weiterhin soll zur besonderen Unterstützung der Praxis auf dem GDA-Portal eine Datenbank etabliert werden, die Best-Practice-Lösungen für den sicheren Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen zur Verfügung stellt und die rollierend durch weitere, während der Begehungen identifizierte, gute Lösungen ergänzt wird. Diese Datenbank wird auch in enger Verknüpfung mit guten Lösungen rund um den deutschen Gefahrstoffschutzpreis wachsen, der 2022 innovativen und kreativen Lösungen aus der betriebliche Praxis zum Schutz vor krebserzeugenden Stäuben, Partikeln und Aerosolen gewidmet wird.