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Zimmerleute beim Nutzen einer Hebehilfe Quelle:iStock/momcilog

Die Arbeitswelt präventiv gestalten: Das Arbeitsprogramm MSB ist offiziell gestartet

Datum 24.01.2022

Muskel-Skelett-Belastungen kommen weiterhin in vielen Arbeitsbereichen vor und haben in Tätigkeitsfeldern wie der Intensivpflege und bei Lieferdiensten zugenommen. Das Arbeitsprogramm MSB der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) entwickelt verschiedene Angebote und neue Hilfen für verschiedene Zielgruppen, damit Gefährdungen für das Muskel-Skelett-System in den Betrieben frühzeitig erkannt und durch geeignete Maßnahmen reduziert werden können.

Seit Jahren ist rund ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland auf Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems, besonders des Rückens, zurückzuführen. Jede zweite beschäftigte Person sitzt oder steht zu viel, jede vierte bewegt zu schwere Lasten, jede siebte nimmt häufig eine Zwangshaltung ein. Die Folge: Muskel-Skelett-Erkrankungen schränken die Lebensqualität der Betroffenen ein und sind mit hohen Kosten für die Unternehmen und Sozialversicherungsträger verbunden.
In der jetzt gestarteten dritten GDA-Periode will das Arbeitsprogramm MSB die Arbeitswelt präventiv gestalten. Ziel ist es, die Zahl beruflich bedingter Muskel-Skelett-Erkrankungen zu senken – mit Hilfe der Gefährdungsbeurteilung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kleinen und mittleren Unternehmen.

Die wichtigsten Angebote des Arbeitsprogramms MSB, das von der BGW geleitet wird:

  • Besichtigung und Beratung: Vom 1. Quartal 2022 bis Ende 2025 führen die Aufsichtsdienste der Arbeitsschutzbehörden und Unfallversicherungsträger abgestimmte Betriebsbesichtigungen durch. Dabei geht es um die Berücksichtigung von physischen Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung. Länder und Unfallversicherungen beraten die Betriebe zudem zu gesundheitsfördernden Arbeitsplätzen, Arbeitsabläufen und Arbeitsgestaltung und sind für die Überwachung zuständig.
  • Qualifizierung: Die Verantwortlichen in Unternehmen, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, betriebliche Interessenvertretungen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Betriebsärztinnen und Betriebsärzte erhalten Qualifizierungsmöglichkeiten und verschiedene Unterstützungsangebote zur Beurteilung von MSB und zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen.

Internetportal gdabewegt.de: Das branchenübergreifende Portal bietet umfangreiche Informationen und Tipps zum Identifizieren und Senken von Muskel-Skelett-Belastungen. Die Serviceplattform war bereits in der zweiten GDA-Periode Dreh- und Angelpunkt für Handlungshilfen rund um die Rückengesundheit. Zum Start des neuen Arbeitsprogramms wurde sie grundlegend überarbeitet und ist jetzt modern und übersichtlich gestaltet, intuitiv bedienbar und informativ aufgebaut. Die nutzerfreundliche Serviceplattform bietet einen Mix aus MSB-Wissen und spielerischen Anwendungen (Rückenfit-Check). www.gdabewegt.de.