Dachevaluation der Strategieperiode 2008 bis 2012
Fragestellungen
Die übergeordnete Dachevaluation hat die Erreichung der langfristigen GDA-Ziele im Blick. In der ersten GDA-Periode wurde die Wirksamkeit der GDA-Aktivitäten anhand von fünf Fragen untersucht:
- Inwieweit werden die nationalen Arbeitsschutzziele erreicht?
- Wie hoch sind in den Betrieben Akzeptanz und Wirksamkeit von Beratung und Überwachung durch die Aufsichtsdienste sowie des Vorschriften- und Regelwerks?
- Inwieweit arbeiten staatliche Arbeitsschutzbehörden und Unfallversicherungsträger für die Betriebe spürbar besser zusammen?
- Inwieweit gelingt es, die Zusammenarbeit mit Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern, Wirtschaftsverbänden und anderen Kooperationspartnern zu verbessern?
- Wie entwickeln sich betriebliche Prävention und deren Auswirkungen sowohl auf die Gesundheit der Beschäftigten, als auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe?
Methodik
Um den Einfluss der GDA zu beurteilen, kamen verschiedene Methoden und Instrumente zum Einsatz. So wurden neben der Auswertung von Routinestatistiken und Experteninterviews bundesweit repräsentative Befragungen unter Beschäftigten und Verantwortlichen in den Betrieben vorgenommen.
Mit der Evaluation beauftragt ist ein unabhängiges externes Institut, das sich an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Evaluation orientiert. Die NAK-Geschäftsstelle hat das GDA-Berichtswesen (Teil des Monitorings) übernommen. Ein international besetzter wissenschaftlicher und sozialpolitischer Beirat begleitet das Vorhaben mit seiner Expertise im Sinne weiterer Qualitätssicherung. Auch wenn die Evaluierung der Arbeitsprogramme 2008 – 2012 unabhängig von der Dachevaluation stattfindet, fließen deren Ergebnisse in die Betrachtung mit ein.
Da eine messbare Verbesserung des Arbeitsschutzes und der Präventionskultur in den Unternehmen erst längerfristig zu erwarten ist, dient die Dachevaluation in der ersten Strategieperiode primär der Erfassung des Ist-Zustandes, um so über valide Vergleichswerte für die Erhebungen der Folgeperioden zu verfügen.
Instrumente
Die im Auftrag der GDA durchgeführte Betriebs- und Beschäftigtenbefragung fand von Mitte Mai bis Ende August 2011 statt. In Form von computergestützten standardisierten Telefoninterviews (CATI) befragte das Sozialforschungsinstitut TNS Infratest insgesamt 6.500 Betriebe und rund 5.500 Beschäftigte zur Situation des Arbeitsschutzes im eigenen Unternehmen.
Eingeholt wurden unter anderem Einschätzungen zur Gefährdungsbeurteilung, zur Information und Schulung von Mitarbeitern bzw. zur Verfügbarkeit von Arbeitsschutzinformationen, zur persönlichen Arbeitsbelastung sowie zur Präventionskultur am Arbeitsplatz. Auch die Zufriedenheit mit und die Bekanntheit von Arbeitsschutzvorschriften wurde abgefragt. Die Repräsentativität der Stichprobe für das gesamte Bundesgebiet wurde durch eine Gewichtung nach Branche, Betriebsgrößenklasse und Bundesland sichergestellt.
Von August bis Oktober 2011 wurden 57 Telefoninterviews mit Personen aus der Zielgruppe des Arbeitsschutzforums geführt. Zu den Gesprächspartnern gehörten gleichermaßen Vertreter der GDA-Träger als auch Vertreter der Kooperationspartner. Beide Seiten sollten sich zu Stand und Entwicklung gemeinsamer Vorhaben äußern, gemeinsame Aktivitäten benennen und diese bewerten.
Das GDA-Ziel einer optimierten Zusammenarbeit der Träger des dualen Systems wurde durch eine Online-Befragung des Aufsichtspersonals von Unfallversicherungsträgern und Ländern untersucht. Im Zeitraum von Juli bis September 2012 hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem jeweils anderen Träger zu äußern.
Eine genaue Darstellung der Erhebungsinstrumente und -zeiträume steht, den jeweiligen Zielen und Maßnahmen zugeordnet, in dem Download-Dokument "Terms of Reference Dachevaluation" zur Verfügung.
Ergebnisse
Der Abschlussbericht zur Dachevalution wurde Mitte 2014 veröffentlicht.
Die Autoren des Berichts ziehen eine positive Bilanz der ersten Strategieperiode: Die GDA hat das duale Arbeitsschutzsystem in Deutschland modernisiert und effizienter gestaltet. Unter dem Dach der GDA arbeiten die zentralen Akteure im Arbeitsschutz - Bund, Länder und gesetzliche Unfallversicherung - intensiver zusammen. "Die Komponenten des deutschen Arbeitsschutzes sind auf einem guten Weg zu einer nachhaltigen strategischen Kooperation" - so eine der Schlussfolgerungen der Autoren.
Der Bericht setzt sich aber auch kritisch mit den Schwierigkeiten der GDA in ihrer Startphase auseinander: So war die Heterogenität der Akteure eine Herausforderung für das Gelingen der GDA. Der Einstig in die gemeinsame Strategie erforderte eine Selbstfindung und Neupositionierung aller Beteiligten. Sie mussten jeweils für sich die Strategie annehmen, interpretieren und den Nutzen für sich definieren – was langfristig allerdings zu einer stabileren Struktur und einer größeren Wirksamkeit der Strategie führen kann.
Zum Abschluss der Evaluation sind folgende Publikationen erschienen:
Abschlussbericht zur GDA-Dachevaluation (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Kurzfassung des Abschlussberichts (PDF, 340 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
PM Veröffentlichung der Evaluationsergebnisse (PDF, 29 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Eine Reihe weiterer Publikationen beleuchtet einzelne Aspekte der Evaluation. So enthält der Zwischenbericht u.a. eine ausführliche Auswertung der Betriebs- und Beschäftigtenbefragung. Die Publikation "Botschaften und Fakten zum Zwischenbericht der GDA-Dachevaluation" bereitet die wichtigsten Befragungsergebnisse in kurzen Botschaften und Grafiken auf.
Zwischenbericht zur GDA-Dachevaluation (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Kurzfassung des Zwischenberichts zur GDA-Dachevaluation (PDF, 217 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Botschaften und Fakten zum Zwischenbericht der GDA-Dachevaluation (PDF, 75 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Die Befragung des Aufsichtspersonals der Länder und Unfallversicherungsträger bildete ein weiteres Element der Evaluation. Die Ergebnisse der Online-Befragung wurden im "Bericht zur Befragung des Aufsichtspersonals" ausgewertet. Auch dazu liegt eine Kurzfassung vor.
Bericht zur Befragung des Aufsichtspersonals (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Zentrale Ergebnisse der Befragung des Aufsichtspersonals (PDF, 97 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Auf Anfrage steht auch der Methodenbericht zur Betriebs- und Beschäftigtenbefragung einschließlich der Fragebögen zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die NAK-Geschäftsstelle ( nak-geschaeftsstelle@baua.bund.de ).